Sozialkunde


Wahlakt beim Projekt Juniorwahl, das am DHG schon seit 2013 durchgeführt wird: „Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“ 

(Winston Churchill am 11. November 1947)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SOZIALKUNDE AM DEUTSCHHERREN-GYMNASIUM

 

Ziel des Faches Sozialkunde (ab 2022: Politik und Gesellschaft) ist die Demokratiefähigkeit junger Menschen. Hier lernen wir die Möglichkeiten zur Mitgestaltung einer Demokratie ebenso kennen wie deren Umfeld im nationalen und internationalen Rahmen. Das Fach Sozialkunde fördert eine persönliche, werteorientierte Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Diese Werteorientierung setzt ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung, gründet sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit als fundamentale Prinzipien, insbesondere auf die Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte und schließt die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen ein.

 

 


Juniorwahl am DHG 2023

Grüne verlieren, CSU wieder stärkste Partei und Direktmandat

Ausgabe der Stimmzettel durch die Wahlhelfer nach penibler Überprüfung von Wählerverzeichnis, Wahlbenachrichtigung und Ausweis.
Ausgabe der Stimmzettel durch die Wahlhelfer nach penibler Überprüfung von Wählerverzeichnis, Wahlbenachrichtigung und Ausweis.

Am Deutschherren-Gymnasium Aichach fand vom 2.-6. Oktober 2023 das Projekt Juniorwahl statt und erbrachte wieder überraschende Ergebnisse: Die Grünen halbierten ihr Ergebnis gegenüber 2018 fast von 31 auf 18% und hätten so auch das Direktmandat wieder an die CSU verloren. Fast alle anderen Parteien profitierten von den Verlusten der Grünen, vor allem Linke (+3,8), CSU (+3,3), Tierschutz (+3,0) und Die Partei (+2,8), dagegen konnten sich die SPD (+1,1 auf 5,2%) nur leicht verbessern, die AfD (+2,3 auf jetzt 4,9%) wäre bei den Jugendlichen weiterhin nicht im Landtag vertreten. Die FDP schnitt mit 10,0% erneut weit überdurchschnittlich ab und wurde wieder drittstärkste Kraft vor Freien Wählern und Linkspartei (7.9 und 7,6%).

 

 

 

 

Die Wahl wurde unter Leitung der Fachschaft Sozialkunde von der Klasse 11a mit ihrer Lehrerin Sandra Pichlkostner durchgeführt, wahlberechtigt waren alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10-12. Dabei nahmen von den 197 Wahlberechtigten 184 an der Wahl teil, sodass sich eine Wahlbeteiligung von 93,4% ergibt.                                                          (Text: Michael Lang, Bild: Collin Lay)

 

Das wahlergebnis im Überblick und im Vergleich zu 2018


Europa feiert Geburtstag am Deutschherren-Gymnasium

Schwedisch Gesandte Malmqvist diskutiert mit Schülern

Die schwedische Gesandte Jenny Lennung Malmqvist
Die schwedische Gesandte Jenny Lennung Malmqvist
Der gastliche Empfang des Deutschherren-Gymnasiums und seine 11. Klässlerinnen und Klässler
Der gastliche Empfang des Deutschherren-Gymnasiums und seine 11. Klässlerinnen und Klässler

 

Aichach (lm) Anlässlich der Europawochen und des schwedischen Vorsitzes im Europäischen Rat diskutierte die schwedische Gesandte Jenny Lennung Malmqvist in der Neuen Aula des Deutschherren-Gymnasiums mit den Schülern der elften Klassen. Die Veranstaltung in englischer Sprache war eine Kooperation mit der überparteilichen Europa-Union.

 

Nur eine Woche nach dem Besuch von 30 Schülern aus fünf Nationen im Rahmen des europäischen Erasmus-Projekts stand am Deutschherren-Gymnasium erneut Europa im Mittelpunkt einer Veranstaltung: Die schwedische Gesandte in Berlin Jenny Lennung Malmqvist sprach mit den Schülern der 11. Klassen anlässlich des Geburtstags der Europäischen Union, der heuer in die schwedische Ratspräsidentschaft fällt. Michael Lang als Fachschaftsleiter Sozialkunde und örtlicher Organisator erinnerte einführend an die damals überraschende Anregung einer europäischen Gemeinschaft durch Robert Schuman am 9. Mai 1950. Dieser forderte damals eine europäische Gemeinschaft, um den Frieden in Westeuropa nach zwei Weltkriegen dauerhaft zu sichern. Das Datum gilt deshalb als Geburtsstunde der EU und wird jedes Jahr mit Vorträgen und Diskussionen begangen. Auch Mitorganisator Peter Halke als Kreisvorsitzender der Europa-Union erinnerte daran, wie noch seine Großväter in zwei Weltkriegen gekämpft hätten. Eben deshalb sei die Europäische Union ein unschätzbar wertvolles Projekt, für das ein Engagement mehr als lohnend sei.

 

Die Gesandte Malmqvist ist als Stellvertreterin des Botschafters die zweithöchste Vertreterin Schwedens in Deutschland. Schweden wiederum führt in diesem Halbjahr turnusgemäß den Vorsitz im europäischen Rat als dem Gremium der europäischen Staats- und Regierungschefs, führt also die EU. Die Gesandte erinnerte in ihrem Einstiegsvortrag an die 2000 Versammlungen während dieses halben Jahres, die auf verschiedensten Ebenen die Berücksichtigung aller Interessen sicherstellten. Anders als Deutschland bei seinem Ratsvorsitz Ende 2020 habe Schweden sogar auf ein explizites Motto verzichtet, um die gleichen Farben gelb und blau in den Mittelpunkt zu stellen, die sowohl an die schwedische als auch an die europäische und die ukrainische Flagge erinnerten. Dahinter seien die Ziele der schwedischen Ratspräsidentschaft ein grüneres, sichereres und freieres Europa.

 

Die Schüler der elften Klassen diskutierten auf Englisch rege mit der Gesandten und stellten gut vorbereitete Fragen. Eher überrascht erfuhren sie so, dass der größte Änderungswunsch der aktiven Diplomatin an die EU nur darin besteht, die Dokumente für die vielen Zusammenkünfte früher zu erhalten, „because it is really hectic there.“ Auch auf die Frage, ob das schwedische Bildungssystem besser sei als das deutsche, überraschte die Gesandte Malmqvist mit einem Lob: „I think Germany does a great job as I’m here with you.“ (Wie ich hier so mit euch diskutiere, finde ich, Deutschland macht das großartig.) Sie warb dafür, mehr Sprachen als nur Englisch zu erwerben, und zeigte sich sehr angetan von den in Aichach angebotenen Fremdsprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Latein und Spanisch.

 

Abschließend zeigte sich die Diplomatin auch sehr erfreut über den ihr bereiteten Empfang, da dieser mit flankierenden Erasmus-Aktivitäten, einem Interview fürs Schulradio, Begrüßung auf Schwedisch und schwedischem Saalschmuck ergänzt war. Wenn die Schüler einmal nach Berlin kämen, sollten sie unbedingt die Schwedische Botschaft besuchen.                       (Text und Bilder: Michael Lang)

 


JUNIORWAHL 2021 AM DEUTSCHHERREN-GYMNASIUM: FDP WIRD SENSATIONELL STÄRKSTE KRAFT, GRÜNE GEWINNEN DIREKTMANDAT, CSU NUR VIERTE HINTER SPD

Am Deutschherren-Gymnasium Aichach fand vom 22.-24. September 2021 schon zum sechsten Mal das Projekt Juniorwahl statt und erbrachte im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl erneut überraschende Ergebnisse: Unter den 190 Wählern der 10.-12. Klasse verdoppelte insbesondere die FDP ihr schon zuletzt zweistelliges Ergebnis nochmals und wurde mit nunmehr 22,6% der Zweitstimmen stärkste Kraft. Auch die Grünen konnten  mit 20,5% gegenüber 2017 zulegen, erreichten damit aber nur gut die Hälfte ihres Ergebnisses bei der Europawahl 2019. Dafür hätte, wäre das nur am Aichacher Gymnasium zu entscheiden, ihr Direktkandidat Stefan Lindauer das Direktmandat von der CSU geholt. Denn die CSU wurde mit 10,5% ähnlich wie schon bei Europawahl nur viertstärkste Kraft, erreichte damit nicht einmal mehr halb soviel Stimmen wie 2017 und verlöre trotz Splitting vieler Erst- und Zweitstimmen erstmals auch das Direktmandat von Hansjörg Durz MdB.

Auf Platz drei liegen bei den jungen Wählern mit ebenfalls nur 11% die wieder leicht erstarkte SPD, auf Platz fünf verdreifachte „Die Linke“ ihr 2017-er Ergebnis auf nunmehr 8,9%. Von den kleineren Parteien liegen auf Platz sechs gleichauf die erstmals gewählten Freien Wähler und die Tierschutzpartei mit je 5,3%. Alle übrigen Parteien lägen bei den jungen Wählern deutlich unter 5 Prozent der Zweitstimmen und zögen damit rechnerisch nicht in den Bundestag ein, darunter die AfD mit 2,6%, die ÖDP mit 2,1% und Die PARTEI mit 3,7%.

Stimmzetteleinwurf in die Wahlurne am Donnerstag unter den wachsamen Augen zweier Wahlhelfer und Führung der Wählerliste.

 

Die Juniorwahl richtet sich vor allem an Schulen und ermöglicht den künftigen Wählern als Planspiel eine originalgetreue Wahl mit Wahlbenachrichtigung, Wählerliste sowie Erst- und Zweitstimme, die der echten Wahl so nahe kommt, dass ihr Ergebnis erst nach Schließung der offiziellen Wahllokale veröffentlich werden darf. Sie wurde am Aichacher Gymnasium unter Leitung der Fachschaft Sozialkunde von der Klasse 10a mit ihrer Lehrerin Margret Kammerl durchgeführt, wahlberechtigt waren alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10-12. Dabei nahmen von den 199 Wahlberechtigten 190 an der Wahl teil, sodass sich eine Wahlbeteiligung von 95% ergibt.

 

Außer am Deutschherren-Gymnasium fand die Juniorwahl in Aichach auch an der Geschwister-Scholl-Mittelschule, der Elisabeth-Schule und der Berufsschule statt, insgesamt an 4513 Schulen im ganzen Bundesgebiet mit über einer Million Schülern. Alle Ergebnisse finden sich seit Sonntagabend unter juniorwahl.de sowie für das Gymnasium unter www.dhg-aic.de.

Bild, Text und Graphik: Michael Lang