Während die Wettervorhersage für Aichach den vielleicht letzten Schnee der Saison ankündigte, packten sieben SchülerInnen sowie zwei Lehrerinnen des Deutschherren-Gymnasiums Aichach ihre Koffer und fuhren unter der Leitung von Iris Kronthaler, Lehrerin und Erasmus-Koordinatorin am DHG, vom 26.03.2023 bis zum 01.04.2023 für eine arbeits- und erlebnisreiche Woche nach Neapel.
Seit über zwanzig Jahren ist das Deutschherren-Gymnasium an internationalen Projekten beteiligt, die von der EU gefördert werden. In den letzten drei Jahren setzte sich die Schule mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, das von Partnern aus der Türkei, Italien, Spanien, Kroatien und Belgien in verschiedenster Weise umgesetzt wurde.
Die Aufregung bei der ersten Begegnung mit den Gastfamilien war groß, doch bereits nach wenigen Minuten war das Eis gebrochen. Und dann begannen spannende Tage, die einen intensiven Austausch zwischen den SchülerInnen und ihren Gastfamilien sowie einen guten Einblick in das Gesamtprojekt ermöglichten.
Es gab Einführungen und Präsentationen in die Flora und Fauna rund um Neapel, die durch die Lage der Stadt einen besonders intensiven Blick auf die Natur und ihr Wandel durch den Treibhauseffekt zuließ. Zu diesem Zweck besuchte die Gruppe auch das Aquarium, in dem die Veränderungen im Mittelmeer und im Golf von Neapel dokumentiert werden. Höhepunkt für alle war der Rundgang durch die antike Ausgrabungsstätte Pompeji am Fuße des Vesuvs. Besonders schön war, dass in Neapel der Frühling schon Einzug gehalten hatte und tatsächlich die Bäume voller duftender Orangen und Zitronen hingen. Zu schnell war eine Woche voller Workshops, Besichtigungen, italienischer Gastfreundschaft und gutem Wetter vorbei, so dass die Gruppe am Freitag mit dem Nachtzug die Heimreise antrat. (Text: Tanja Mair)
Belgien – das Land der Waffeln, Pommes, Schokolade, Bier… und Politik! Vor den Herbstferien reiste eine weitere Delegation von sieben Schüler:innen zusammen mit Frau Kronthaler und Herrn Illa nach Brüssel, genauer gesagt nach Grimbergen, um dort weiter am Erasmus+-Projekt zu arbeiten. Natürlich verzichtete man auch hier aufs Fliegen und verließ sich auf die Bahn, die uns trotz der üblichen Verspätungen sicher ans Ziel brachte. Auch in dieser Woche drehte sich alles um Nachhaltigkeit, aber natürlich sollte auch der kulturelle Austausch nicht zu kurz kommen. Am ersten Tag durften wir zunächst die Schule kennenlernen und uns mit allem vertraut machen, was bei uns ganz anders läuft, z.B. dem selbstständigen Arbeiten in Zweiergruppen ohne eine leitende Stimme des Lehrers oder die integrierte Grundschule. Die Schüler:innen präsentierten Projekte, die sie an ihren Schulen durchgeführt hatten, z.B. Schulradeln in Kroatien oder das Bauen von Insektenhotels in Belgien, aber auch zukunftsfähige Ideen wie Schwammstädte oder bewachsene Hauswände, die es in Deutschland bereits gibt. Auf dem Programm stand außerdem ein bisschen Buddeln – ja, richtig, man muss sich auch einmal die Hände für die Umwelt schmutzig machen. Im botanischen Garten von Meise gruben wir hunderte von Krokuszwiebeln für den nächsten Frühling ein, rechten Laub und schnitten Bäume für den Winter. Neben einem Barfußpfad und einer Insel, die nur per Floß zu erreichen war, konnte man auch eine Ausstellung über Holzarten besuchen. Natürlich durfte auch ein Besuch im Europaparlament und dessen Museum nicht fehlen. Ein besonderes Highlight war die Ausstellung im Haus der europäischen Geschichte, in der 100 Jahre europäische Geschichte anhand von politischen, aber auch Werbepostern nachvollzogen wurde. Neben dem berühmten Grote Markt und dem Atomium erkundeten die Schüler:innen die Innenstadt von Brüssel in einer digitalen Schnitzeljagd auf eigene Faust. Da Grimbergen, wo unsere Partnerschule beheimatet ist, vor allem für das Bier des Klosters bekannt ist, nahmen wir dort an einer Führung mit dem leitenden Mönch teil. Den Abschluss bildete ein Besuch in Antwerpen mit einer Ausstellung, die aus recycelter Kunst bestand. Wie immer war auch diese Woche viel zu schnell vorbei, sodass neben ausgelassener Stimmung beim Farewell Dinner auch schon viel Wehmut mitschwang, aber auch die Hoffnung, alle bald in Deutschland begrüßen zu dürfen. (Text: Iris Kronthaler)
Kroatien kennen die meisten sicher aus ihren Sommerurlauben mit ihren Eltern an die Adria oder auch als Filmkulisse für Serien wie Game of Thrones. Unsere Partnerschule in Gospíc allerdings liegt im Landesinneren in der Nähe der berühmten Seen von Plitvice. Das kleine Städtchen ist außerdem bekannt für seinen berühmten Sprössling Nikola Tesla, dessen Geburtshaus jetzt ein Museum beherbergt. Sieben Schüler:innen in Begleitung von Frau Kronthaler und Frau Kohlmeyer reisten vom 18.-24.9.23 nach Kroatien, um sich im Zuge des Projekts „Europe for Future!“ mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Natürlich achteten wir darauf, dass auch das Verkehrsmittel keinen allzu großen Einfluss auf unseren CO2-Abdruck hatte, sodass wir uns für die Reise mit dem Zug nach Zagreb und dann weiter mit dem Flixbus nach Gospíc machten. Am ersten Tag wurden wir in der Stadthalle mit einem Auftritt der lokalen Tanzgruppe begrüßt, die kroatische Songs zum Besten gaben, sowie der ganzen Erasmus+ Gruppe. Danach stand die ganze Woche unter dem Motto „Appreciating the Nature“. Dafür besuchten wir den Nationalpark Plitvicer Seen, wo wir vor Ort einen Vortrag über die Arbeit der Naturschützer hörten und einen Blick in deren Forschungslabors werfen konnten. Dort waren die Schüler:innen auch auf der Suche nach dem besten Fotoshot, denn dieser wurde später bei einem Fotowettbewerb gekürt. Bei einem Besuch in die Höhlen erfuhren wir mehr über die Tierwelt der Nationalparks sowie die geologischen Besonderheiten wie die Entstehung der Tropfsteine. Natürlich durfte auch ein Besuch im Tesla Museum nicht fehlen, in dem uns verschiedene Apparaturen vorgeführt sowie die von Tesla erfundenen Techniken präsentiert wurden. Das Meer konnten wir in der Stadt Zadar an der Adria genießen, wo wir durch die römischen Straßen schlenderten und die Überreste der antiken Kultur bewunderten, während wir einer Führung einer Dozentin der lokalen Universität lauschten. Dass die Kroaten nicht zu Unrecht als sehr gastfreundliches Land bekannt sind, bewiesen sie nicht nur, indem sie die Schüler:innen wie ihre eigenen Kinder umsorgten, sondern auch bei einem hausgemachten Büffet für die Lehrer:innen, die sich durch alle lokalen Spezialitäten schlemmen durften. So fiel es den DHGlern sichtlich schwer, sich auf den Nachhauseweg zu machen. Aber die unzähligen Gastgeschenke der kroatischen Familien wie auch die schönen Erinnerungen werden sicher noch eine Zeit lang vorhalten. (Text: Iris Kronthaler)
Anfang November war es endlich so weit - die erste Schülermobilität im Rahmen des Erasmus+-Projekts "Creating a Stereotypes-free World" stand an. Sieben Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses Erasmus+ durften gemeinsam mit den beiden Lehrkräften Frau Raschke und Frau Kohlmeyer eine Woche lang die Partnerschule La Zafra in Motril, Südspanien besuchen und gemeinsam mit einer Schüler-/Lehrergruppe des türkischen Projekt-partners (aus Eskisehir) sowie einer Gruppe der Schule vor Ort einige spannende und erlebnisreiche Tage erleben.
Im Vordergrund stand die Projektarbeit sowie der Austausch der Jugendlichen aus den drei teilnehmenden Ländern untereinander.
Nach dem ersten Kennenlernen und einem ersten gemeinsamen Ausflug, arbeiteten alle siebzehn teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen an dem Projektthema. Unter anderem wurde zum Beispiel ein passendes Projektlogo entworfen, es wurde sich grundsätzlich mit der Bedeutung und den Auswirkungen von Stereotypen auseinandergesetzt und nach einer Recherchearbeit zu typischen Stereotypen in Bezug auf europäische Länder gemeinsam eine Europakarte gezeichnet und mit Illustrationen zu Stereotypen versehen. Diese Karte diente vor allem zum Bewusstmachen von und zur Auseinandersetzung mit der Problematik.
Neben der Projektarbeit gab es auch genug Gelegenheiten für die Jugendlichen und die begleitenden Lehrkräfte sich mit den Teilnehmern aus den anderen Ländern auszutauschen, den persönlichen kulturellen Horizont zu erweitern und natürlich auch die Gegend und Spezialitäten von Motril und Umgebung zu erkunden. Besonders hervorzuheben sind der Besuch der Alhambra in Granada, das Zuckermuseum in Motril, eine große Gewächshausanlage in der Gegend, die ersten Versuche des Golfspielens sowie der kurze Besuch am Strand von Motril.
Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler aus den 9. und 10. Klassen des DHG waren nach der Woche in Spanien durchwegs positiv: Sie merkten, dass es gar nicht so schlimm ist, sich auf Englisch mit anderen Jugendlichen zu unterhalten und offen auf neue Menschen und Kulturen zuzugehen. Auch das Erlernen einzelner spanischer Wörter sowie das Kennenlernen spanischer Spezialitäten wurden als tolle Erlebnisse empfunden.
Vielen Dank an die tolle Gastfreundschaft der spanischen Gruppe - wir haben uns alle sehr wohl gefühlt und hatten eine spannende, erlebnisreiche und intensive Zeit in Motril.
Die gesamte Gruppe des Erasmus+-Teams freut sich bereits sehr darauf, die spanischen und türkischen Teilnehmer bei uns am DHG und in Aichach im April begrüßen zu dürfen und ihnen dabei unsere Gegend zeigen zu dürfen.
Am 14.10.2021 war es soweit: Ein Erasmus Day fand erstmalig auch am DHG statt:
Nachdem Anfang Oktober zwei Lehrkräfte des DHG, Frau Kronthaler und Frau Mair, bei einem Erasmus+ Treffen in Eskishehir (Türkei) waren, um dort die Koordinatoren der europäischen Schulen, die an diesem Erasmus+ Programm teilnehmen, kennenzulernen und um sich thematisch auszutauschen, konnten und sollten am 14.10.2021 die an diesem Programm partizipierenden Schülergruppen im Rahmen des Erasmus Day ihre Beiträge in einer Videokonferenz, die im Verlaufe des Vormittags durchgeführt wurde, vortragen. An diesem Tag fanden europaweit an unzähligen Schulen Workshops, Konferenzen und andere Aktivitäten gleichzeitig statt.
Die 25 Schülerinnen und Schüler, die seit diesem Schuljahr am Wahlkurs Erasmus+ teilnehmen und das DHG Aichach vertreten, waren sehr neugierig und gespannt auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den anderen Ländern und ihre Beiträge.
Jede Schule hatte sich mit dem Thema "Sustainability" (ökologische Nachhaltigkeit/Zukunftsfähigkeit unseres Planeten) zu befassen und in dieser Hinsicht zunächst einmal den Ist-Zustand an der eigenen Schule und z.T. auch in der eigenen Stadt darzustellen, um dann konkrete Vorschläge vorzutragen und Maßnahmen aufzuzeigen, wie z.B. Müll vermieden und Energie eingespart werden kann.
Von der vom DHG vertretenen Schülergruppe gab es fünf Beiträge. Eine Schülerin wies z.B. darauf hin, dass der Stromverbrauch am DHG aktuell sehr hoch ist und hier noch viel Einsparungspotential vorhanden ist. Hierauf machte auch ein anderer Schüler aufmerksam und nannte als umsetzbare Lösung das Anbringen von Solarpanelen auf dem Dach des DHG. In den fünf Beiträgen wurde aber auch insgesamt deutlich, dass bereits schon viele Sachen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Müllvermeidung am DHG auf den Weg gebracht worden sind und auch gelebt werden.
Auf die kurzen Beiträge der Schülerinnen und Schüler des DHG folgten auch sehr interessante Ansätze der anderen teilnehmenden Schulen: Die Teilnehmer aus Grimbergen (Belgien), Eskisehir (Türkei) und Pomigliano (Italien) nannten als bereits umgesetzte Maßnahme in Punkto ökologische Nachhaltigkeit die Mülltrennung und das Recycling, die Schülerinnen und Schüler aus Gospic (Kroatien) brachten u.a. die Themen Fleischverzicht und Plastikmüllvermeidung ein, von den Teilnehmern aus Colmenar Viejo (Spanien) kam als regional bezogener Vorschlag die Reinigung des Flusses, der durch ihre Stadt fließt.
Insgesamt war es von den Schülerinnen und Schülern aller teilnehmenden Schulen ein sehr produktives, interessiertes und zielgerichtetes Zusammentragen und Austauschen von ersten Ergebnissen. Die Arbeit an dem Thema und die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen gehen natürlich weiter.
Nach dieser gemeinsamen Videokonferenz am Erasmus Day wird es auch zu Treffen und Arbeiten am Projekt vor Ort kommen, im Februar 2022 ist z.B. eine Begegnung mit den Teilnehmern in Italien vorgesehen. An diesem Treffen werden einige Schülerinnen und Schüler des DHG teilnehmen, genauso wie an den noch folgenden in den anderen Teilnehmerländern.
(Text: Christian Nafe, Bilder: Iris Kronthaler)
Endlich! Das war wohl das vorherrschende Gefühl bei allen. Endlich sind wieder persönliche Treffen möglich, endlich wieder ein direkter Austausch, endlich wieder Gespräche jenseits der offiziellen Veranstaltungen. Lange Corona-Monate reduzierten die Erasmus-Möglichkeiten auf digitale Meetings und Mail-Verkehr. Im September 2021 war es dann endlich soweit: Die erste Reise für das neue Projekt stand an. Erster Gastgeber: Die Türkei. Was für ein vielversprechender Anfang! So viel Kultur, so viel Austausch, so viel Gastfreundschaft! Nach sechs vollgepackten Tagen in Eskisehir steht nun der Fahrplan für Online-Treffen, Workshops und gegenseitige Besuche. Nach dem Gastgeber Türkei wird uns unsere Reise über Italien, Belgien, Kroatien, Spanien schließlich nach Aichach führen, wo der letzte Schwerpunkt des Projekts stattfindet. Unser Thema Sustainability (Nachhaltigkeit) ist allen Teilnehmern ein großes Anliegen. Die Schüler*innen haben schon einiges an Vorarbeit geleistet. Einen ersten Vorgeschmack gab es am internationalen Erasmus-Day am 14.10.2021 unter der Leitung von StRin Iris Kronthaler, an dem ein digitaler Austausch zu diesem Projekt zwischen allen Partnerschulen stattfand. Jede Schule stellte ihre Projekte vor und die teilnehmenden Schüler*innen konnten sich digital ein wenig kennenlernen. Themen wie der achtsame Umgang mit unseren Ressourcen, der Erhalt der Artenvielfalt, der Schutz der Wälder, das Einbremsen der Erderwärmung, Vermeidung von Müll, Recycling und viele mehr standen auf dem Programm. Konkret werden die Themen vor Ort in Workshops und Projekten von den Schülern bearbeitet. Jetzt warten wir alle gespannt auf deren Realisierung und freuen uns auf die neuen Möglichkeiten des direkten Austauschs mit unseren Partnern.
(Text und Bilder: Tanja Mair)